Der Zufall wollte
es, dass ich vor einiger Zeit über die Homepage von Ulrich Haumann stolperte:
http://www.plasmatweeter.de
Auf dieser Seite ist sehr anschaulich die Funktionsweise und der Aufbau eines
solchen High-End-Hochtöners beschrieben.
...doch zunächst
das leider unumgängliche Rechtliche:
Der Plasmahochtöner arbeitet mit einer Versorgungsspannung von
600 Volt und die Leistung der darin erzeugten Hochfrequenz liegt bei etwa
50 Watt und wird über eine Resonanzspule so weit hochtransformiert, dass
die Luft ionisiert wird und die "Flamme" entsteht. Diese Leistung
reicht locker aus, um sich mehr oder weniger große "Krater"
in die Finger zu brennen (Stichwort HF-Verbrennung) und kann unter Umständen
lebensgefährlich sein!
Ich übernehme keinerlei Verantwortung für eventuell resultierende
Schäden, die aus dieser Baubeschreibung hervorgehen; jeder experimentiert
auf seine eigene Verantwortung!
Nach einem missglückten Nachbauversuch hat es nun aufs zweite Mal perfekt geklappt: die Flamme hat sofort beim Anlegen der Betriebsspannung gezündet; ganz ohne Nachhilfe.
Als Trägermaterial
für die Resonanzspule verwende ich übrigens ein Stück Teflonrohr,
welches ich günstig auf der HAM Radio in Friedrichshafen erwerben konnte.
Teflon ist doch deutlich Hitzebeständiger als die im ersten Versuch verwendete
Klopapierrolle!
Das Rohr hat zwar nur 32 anstatt 35 mm Aussendurchmesser, dies lässt
sich aber einfach durch die Windungszahl ausgleichen; die Spule muss sowieso
noch optimiert werden.
Als DC-Entkoppelspule
verwende ich 2,80 Meter Kupferlackdraht Windung an Windung auf ein 18 mm PVC-Rohr
(Rest unserer Elektroinstallation) gewickelt, wie auf obiger Seite beschrieben.
05. 10. 2006:
Hier einige Bilder vom Betrieb des Prototyps, nur der HF-Teil, (noch) ohne Modulationsverstärker:
Der Testaufbau auf dem Schreibtisch;
das grosse Netzteil im Vordergrund dient allerdings nur zum Bereitstellen
der 6,3 Volt Heizspannung für die ECL82; die 230V für den Verdoppler
kommen aus dem Trenntrafo im Hintergrund, welcher auch die 40 Volt Heizspannung
für die PL519 bereitstellt.
... und siehe da: sie brennt! Ich
habe noch nichts optimiert; einfach nur angeschlossen und läuft!
Soviel zu der abgestrahlten HF *ggg*
Der Hochtöner sollte selbstverständlich nur in einem abgeschirmten
Gehäuse betrieben werden und nicht offen!
Jetzt heisst es erst mal ein passendes Gehäuse finden ...
06. 10. 2006
So, mein heutiger Optimierungsansatz galt der Resonanzspule (die auf dem Teflonrundmaterial).
Um verschiedene Spulen
austesten zu können, ohne immer warten zu müssen, bis meine Ladeelkos
leer sind, habe ich die Spule über 5 Meter Koax an den Ausgang meines
TS-850SAT Kurzwellentransceivers (mit eingebautem Autotuner) angeschlossen.
Mit 100 Watt sind doch ganz ordentliche
Flammengrössen möglich!
Um dies zu demonstrieren habe ich wieder einige Bilder - und diesmal auch
ein VIDEO (5 MB Quicktime) - gemacht.
Viel Spass damit!
Der Ton kommt lediglich
von der Plasmaflamme, nicht von dem Radio (wie man vielleicht denken könnte).
Aufgrund der schon zielmich leeren Batterien war die Senderauswahl leider
etwas dürftig ;-)
Bilder zum Vergrössern anklicken!
Bild 1 : Testaufbau ; Bild 2 : Flamme angeblasen
Zur Audioqualität
im Video sei noch zu sagen dass ich einfach das Mikro vom Transceiver vor
den Lautsprecher eines Taschenradios gehalten habe.
Ausserdem hat der Transceiver einen Tiefpass bei knappen 3 kHz, damit das
gesendete Signal schmal bleibt, der Übertragungsbereich des Hochtöners
beginnt aber erst bei 3 .. 3,5 kHz.
Ausserdem ist der Modulationsgrad des Transceivers für diese Anwendung
viel zu gering; dies sieht man an der niedrigen Lautstärke, obwohl die
Flamme doch schon ziemlich groß ist!